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Nachlese Praxistag Zukunftsfähiger Tourismus – Teil 1 „Nachhaltigkeit ist Chefsache“

Führung, Management, Verantwortung

Realizing Progress03. Jul 2024

Praxisnahe Sessions mit Impulsen in den Schlüsselbereichen Führung, Produkt und Kommunikation auf der digitalen Bühne – das war der Praxistag „Zukunftsfähiger Tourismus: Konkrete Schritte für nachhaltige Lösungen“ am 27. Juni 2024. 

In diesem und den folgenden 2 Beiträgen wollen wir mit dir eine Rückschau auf den Tag wagen und dich in die Ansätze und Erkenntnisse mitnehmen. 

In diesem Beitrag starten mit Themenblock 1 – Sustainable Leadership – Nachhaltigkeit ist Chefsache!

„Nachhaltigkeit ist Chefsache“

Mit dem Startimpuls machte Netzwerkpartner Björn Eichner direkt deutlich: Die Aufgabe von Führung ist, Probleme in der Umwelt des Unternehmens zu lösen. Also die Dinge anzupacken, die das Unternehmen gefährden, wenn sie nicht angegangen werden. Denken wir nur an Umweltfaktoren wie ausbleibenden Schnee im Winter, steigende Energiekosten oder Personalmangel – alles Themen der Nachhaltigkeit! 

Nachhaltigkeit ist also Chefsache! Diesen Impuls untermauerte Björn mit 3 zentralen Thesen:

  • These 1: Nur wenn die Geschäftsleitung Nachhaltigkeit aktiv in die Unternehmensstrategie integriert und vorlebt, dann können nachhaltige Praktiken in allen Bereichen der Organisation auch konsequent umgesetzt werden.
  • These 2: Nur wenn die Geschäftsleitung die notwendigen Ressourcen und Unterstützung für Nachhaltigkeitsinitiativen der Organisation bereitstellt, dann können diese Initiativen erfolgreich und effektiv umgesetzt werden.
  • These 3: Je stärker die Geschäftsleitung nachhaltige Werte vorlebt und kommuniziert, desto höher ist die Motivation und das Engagement der Mitarbeiter*innen, nachhaltige Maßnahmen aktiv zu unterstützen und umzusetzen.

Unsere Gäste griffen diese Thesen gekonnt auf und zeigten, dass Führung, Nachhaltigkeit und langfristiger Erfolg untrennbar verbunden sind.

„Ohne konsequent nachhaltiges Handeln wären wir heute nicht da, wo wir sind“

“Die Entscheidungen, die wir vor Jahren getroffen haben, rechnen sich heute“, zeigte René Föger, Wirt & Gastgeber (Hotel Stern) im Gespräch mit Martin Birchmeier auf. Ein wesentlicher Effekt nach innen: Nachhaltige Führung sorgt für Resilienz – gerade auch im Team. Viele Mitarbeitende sind seit vielen Jahren im Unternehmen, treiben das Thema eigenständig mit voran und belohnen damit das strategische Handeln.

Der Stern macht die eigenen Aktivitäten für Gäste und die Branche übrigens vorbildlich auf dieser Fokusseite transparent: https://verantwortung.hotelstern.at/ 

Werte vorleben, Impulse geben, loslassen und vertrauen

Nadine Anné, Tara Hartmann und Stefan Fredlmeier (Füssen Tourismus und Marketing) rundeten die Diskussion um die Bedeutung von Führung im Gespräch mit Andrea Schneider ab. Füssen ist ein Sehnsuchtsziel, insbesondere für internationale Gäste, die Schloss Neuschwanstein besuchen möchten. Keine einfache Aufgabe, ein so hochattraktives Reiseziel nachhaltig auszurichten und der Versuchung des “höher schneller weiter” zu widerstehen. 

Vom Tourismusmarketing hin zur Gemeinwohlorientierung und Lebensraum-Denke: Das Team von Füssen Tourismus und Marketing

Die zentrale Führungsaufgabe sieht Stefan Fredlmeier darin, immer stärker in die Rolle als maßgeblicher Gestalter des Lebensraums zu wachsen. Damit der Wandel vom Tourismusmarketing hin zum ganzheitlichen Lebensraummanagement vor allem in der Organisation gelingt, ist es aus seiner Sicht “Chefsache”, Werte vorzuleben.

Zudem sieht er es als die unternehmerische Verantwortung, den Startschuss zu geben, dann aber auch “loszulassen“, das Thema in der Organisation sickern zu lassen und dem Team zu vertrauen. 
Was auf lange Sicht entsteht: ein hohes Vertrauen in das Team, dass alle Handlungen auf die Vision als Nachhaltige Region einzahlen. 

Dies konnten Nadine Anné und Tara Hartmann nur bestätigen. Ein wichtiger Meilenstein im Prozess: Das unvoreingenommene Sammeln von Ideen, die bei der gewünschten Ausrichtung helfen werden. 

Aus dieser tiefen Auseinandersetzung mit dem Thema Nachhaltigkeit intern entstanden dann nach und nach viele konkrete Maßnahmen.

Neben internen Ansätzen wie mehr Zeit für ehrenamtliches Engagement, ressourcenschonendes Handeln im Büro entstanden so auch Anpassungen im Angebot im Bereich Gesundheit, der für die Region zentrale Erlebnisse darstellt. “Wir haben uns irgendwann gefragt – Ist es noch verantwortbar, ein Kneipp-Becken mit Trinkwasser zu füllen?”, untermauerte das Team schlussendlich die oben genannte These 3. 

Ausblick

Das war Teil 1 der Nachlese zum Praxistag „Zukunftsfähiger Tourismus: Konkrete Schritte für nachhaltige Lösungen“ am 27. Juni 2024. Einen Überblick, was an diesem Tag alles geboten war, findest du nochmals auf unserer Fokusseite

In Teil 2 schauen wir auf den Themenstrang Produktentwicklung und damit auf die Fragestellung, ob Nachhaltigkeit (noch) ein Unterscheidungsmerkmal oder schon Pflicht ist.

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Realizing Progress

Wir sind Realizing Progress. Wir gestalten den Wandel und begleiten Akteur*innen, die sich mit der Zukunft von Tourismus, Standorten und Lebensräumen beschäftigen.

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